Die Halloween-Front (Teil2)

Da war es wieder, eines dieser Wochenenden, an dem sich ein paar Helferlein Zeit zum basteln nahmen. Diesmal gings an die mollerigen Sachen. Und die Ideen sprießen, aber ob die Zeit noch reicht, ein paar mittelgroße Projekte umzusetzen?

Wir haben mit vereinten Kräften eine endlos scheinende Anzahl von Grabsteinen eingegipst. Dabei haben wir eine simple Methode entdeckt, wie man ein wenig Struktur aufbringen kann. Einfach mit den Händen Gipsmatsch auftragen, verteilen und mit flachen Händen draufpatschen!
Die fertig eingegipsten Grabsteine mussten dann alle noch bemalt werden. Das heisst, wir haben bei ein paar guten Filmen und Serien einen ganzen, nicht enden wollenden Abend lang die getrockneten Grabsteine mit schwarzer Farbe grundiert und schließlich mit weißem Finish angemalt. Eine hundsgemeine Arbeit, und wie oft kam der Satz:

“Uah! Ich kann den Scheiß nich mehr sehen! Jetzt ‘ne Pause!”

Grabsteine

Pause gabs dann auch. Da haben wir dann Körperteile aus Bauschaum gebaut.

Arm

Vorher hatten wir unter viel Geschrei einige Gipsformen angefertigt. Geschrieen hatte die eingegipste junge Dame. Als Dankeschön und Ursache des Gekakels gabs eine Gratis-Unterarm-Enthaarung, hier und da wurden ein paar Rachebisse ausgetauscht, eine Daumenanatomie beleidigt und ein paar bösartige Kommentar gezischt. Im Ganzen wars ‘ne gute Show! No animals were harmed.
Bauschaum bzw Montageschaum ist ein echter Geheimtipp: Er lässt sich in trockenem Zustand super mit einer Cutter-Klinge zurechtschnitzen, macht sich aber auch sehr gut in mit Latex ausgespülten Gipsformen als Stabilisator. Hier ein Beispiel:

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Aussen Latex, innen Bauschaum. Ich hab nur das eiskalte Händchen für die Form gesponsert, den Rest dem Profi überlassen.

Beim Anmalen wirds dann etwas schwieriger – Acrylfarben oder eingefärbte Latexmilch. Bei Latex als Untergrund, wie hier im Bild, würde sich immer Latexmilch empfehlen. Acryl klebt zwar gut fest und hält auch hartnäckig, reisst aber irgendwann ein.
Heute habe ich auch dem Austausch der Buchweizenfamilie gelauscht und folgenden Formtipp mitbekommen: Draht in Form biegen und mit Bauschaum aufsprühen, trocken nachschnitzen – So lässt sich vielleicht auch ein tentakelige Spukwesen oder ein gotisches, gusseisernes Tor bauen. Das probieren wir vielleicht beim nächsten Mal. 😉

Der ganze Spass hatte dann doch einen kompletten Tag verbraucht, 10 Arbeitsstunden.Das Endergebnis gibts aber erst Halloween zu sehen, bzw. im Nachhinein hier auf meinem Blog. Ein bisschen Überraschung muss sein, letztendlich sind die überraschten und erfreuten Gesichter unsere Belohnung.
Die Deko ist sogar schon zu 20 Prozent aufgebaut und logo: es gibt noch Einiges zu tun. Aber der Großteil ist geschafft!

 

Nachdem ich am Ende von dem bin, was wir so gemacht haben, hier ein paar Dekoideen für die Spätzünder-Mega-Halloween-Party-Planer unter Euch, die noch dringend Deko brauchen, aber nicht das Mega-Halloween-Party-Planer-Budget haben:

1. ) Partydeko eigener Friedhof: Am besten geht  Ihr auf den städtischen Friedhof  und fragt da mal sowas wie: Die alten Grabsteine da… braucht Ihr die noch? In Wien gibt’s sogar nen Grabsteindiscounter: Grabsteinland. Es gibt so viele Möglichkeiten!

2. ) Wenn Schritt 1 nicht klappt, holt Euch einfarbige, dunkle Frotteehandtücher und ein paar Styroporplatten. Die Frotteehandtücher nehmt ihr als Grabhügel, die Styroporplatten mit Acryl  anmalen oder einfach Namen drauf schreiben.  Voilá! Grabstein! Friedhof! *klatschklatschklatsch*

3. ) Kleindeko:  -> Girlanden sind wichtig, zb ein längs in 3 Streifen gerissenes Bettlaken. Diese aufrollen, an einem Ende mit dunkelroter Farbe einfärben, entrollen, überall noch ein paar Spritzer Farbe drauf. Wenn der ganze Spuk trocken ist, auf einer Seite völlig grob und ungenau einschneiden, Stücke heraustrennen, Streifen hineinreissen, unter die Decke hängen.
-> Hexenbesen: Finden sich im Wald oder im Baumarkt – je nach Budget. Am schönsten sind natürlich selbst gemachte. Sammelt dazu einen möglichst geraden Ast für den Besentstiel, und viele kleine, leicht gebogene Zweige und Äste. Die Äste bindet Ihr mit Blumendraht oder Panzertape mit der Beuge nach aussen gehend um den großen Mittelast, damit die Zweige am Ende schön nach aussen zeigen. Wickelt ein paar braun gefärbte Stoffstreifen drumherum. Tätäää!
-> Geister auf der Fensterscheibe: Dieses Wochenende habe ich von 2 meiner Mitstreiterinnen erfahren: Fingerfarbe geht super von Fensterscheiben ab. Daher: Perfekt für Halloween. Einfach Fenster aufmachen und auf die Aussenseite Geister aufmalen. Warum aussen? Sie stechen nicht sofort ins Auge, aber man sieht sie dennoch gut.
-> Kopfjäger Ein paar alten Puppen die Köpfe abtrennen, und an den Haaren zusammenbinden. Die Gesichter kann man, muss man aber nicht, mit schwarz oder rot gruselig pimpen. Der Kopfjäger-Tribut eignet sich für Kostüme, sieht aber auch gut an einem Türkranz oder auf der Tischecke aus.
-> Mülltütenkürbis: Ein paar Zeitungen zerrupfen und damit eine kleinere Mülltüte prall füllen. Diese malt Ihr mit Acrylfarben fix in Orange an. Wenn die Farbe getrocknet ist, schnürt ihr mit einem Wollfaden oder Strick den Müllbeutel ein und macht oben in der Mitte einen Knoten. Das wiederholt ihr so, dass ihr den Müllbeutel mit dem Faden in Achteln einschnürt. Zum Schluss malt Ihr ein schwarzes Kürbisgesicht auf und verpasst ihm mit etwas Kleber und zusammengerolltem Filz oder Stoff einen kleinen Stengel oben auf der Kopfmitte. Das ganze kann man übrigens auch mit Stoffen machen. Sieht hübsch aus und ist unheimlich variabel. Anleitungen gibt’s dazu tausende im Internet 🙂

Mülltütenkürbis
-> Tischdeko: Gut machen sich Lichis in Gläsern mit einem Augen-Etikett. Eine einfarbige Tischdecke fürs Buffet lässt sich leicht mit Moosgummistempeln und Acrylmalfarbe (nicht auswaschbar) verzieren. Bemalte Weinflaschen oder Gläser sind auch super, ebenfalls mit passendenen, unappetitlichen oder zauberhaften Beschriftungen. Spinnen aus Pfeiffenreiniger sind auch beliebt. Man kann für Teelichter anstelle von Laternen auch Gurkengläser orange oder weiß mit Acrylfarbe und Schwamm dünn anmalen und Kürbis- oder Geisterlichter aufbringen.IMG-20131012-WA0005

Für die Tischdeko braucht Ihr pro Einzelprojekt je 20-30 Minuten. Einfach bei einem guten Film oder einer guten Serie anfertigen. Hier und da noch der ein oder andere Zierkürbis dürfte die Deko vervollständigen.

Ich hoffe, Ihr habt hier ein paar Ideen mitgenommen, um Eure eigene Halloweenparty zu starten. Schaut wieder rein für weitere Bilder.

Die Halloween-Front (Teil 1)

Halloween, der Tag, an dem sich die Welt der Lebenden und die Spären der Geister und des Übernatürlichen berühren sollen, rückt immer näher. Wir nonchalanten Deutschen nennen es Buß- und Bettag, die Kelten Samhain, die alten Waliser nos calan gaeaf und mein Bruder nennt’s den 31.Oktober. Spaßige Sache, dieses schaurige Verkleiden. In Deutschland hat es seine Anhänger gefunden.

Ich muss gestehen, dass ich ein großer Fan bin. Nachdem ich irgendeinen doofen Halloween-Horrorfilm gesehen hatte, lasse ich auch immer einen Jack’o’ Lantern in jener Nacht vor Allerheiligen brennen. Vom Balkon her leuchtet er schön nach hinten hinaus in den dunklen Innenhof, damit die lieben Kleinen unserer vielen, kinderreichen Nachbarn auch was zu Gucken haben. Der olle Kürbis vertreibt böse Geister, ist er doch selbst einer:

Es heißt, Jack war einst ein geiziger alkoholsüchtiger Schmied, der den Teufel so lange ausgetrickste, bis dieser ihm sogar das Versprechen gab, bis in alle Ewigkeit auf seine Seele zu verzichten. Nach seinem Tod wurde der alte Knauserjack an den Himmelstoren abgewiesen, da er nicht brav im Leben gewesen war. Die Hölle war keine Alternative: ihre Türstehen sahen auf Jacks Schuhe, dann in Jacks Gesicht, dann wieder auf Jacks Schuhe…. Da der Teufel sich ja bekanntlich an seine Versprechen hält und weder eigennützig noch trickreich und schurkenhaft ist, war Jack’s Seele nun dazu verdammt, endlos den dunklen Weg zwischen Himmel und Hölle zu beschreiten. Als Mitleidgabe des Teufels erhielt er eine glühende Kohle des Höllenfeuers, welche er in einer ausgehölten Rübe bei sich trägt. Das will uns zumindest Wikipedia weismachen. Aber eigentlich ist Jack ein Allerweltsname und der Kürbis ein ziemlich häufig vorkommendes Gemüse.

Uneigentlich ist eine Rübe kein Kürbisgewächs, aber die gemeine Zucchini. Die nette Zucchini auch. Die lassen sich aber schlecht zu hübschen Laternen schnitzen, vermehren sich dafür aber auf dem Komposthaufen genauso intensiv, wie Cinderellas Kürbis-Kutsche und sind so nahrhaft wie ein lauwarmer Daumen. Bevor ich den Faden verliere: Sagte ich schon, dass ich ein Halloween-Fan bin?

Da freut man sich natürlich sehr über Gleichgesinnte. Einer davon ist ein Freund, der sein Domizil in der Nähe der holländischen Grenze bezieht. Da es da so schön ländlich ist, grün, verschlafen, nun mal so gar nicht städtisch, beschloss er, zu Halloween ein großes Ding aufzuziehen. Ja.. aufziehen. Nicht ausziehen.

Da man so etwas allein nicht hinbekommt, wenn alltägliche Dinge wie Studium und Job ein wenig die Vorbereitungszeit beschneiden, haben wir uns für ein Gemeinschaftsprojekt entschieden. Der Mann mit Ahnung sagt, wo es langgeht, der gemeine (und nette) Helfer, führt einfach nur seine Anweisungen aus.

Zum Beispiel: „Andi, leck an diesem morschen Stock! Ich geb’ Dir 2 Euro dafür! In Echt!“

Im Folgenden möchte ich ein wenig die Entstehung des geplanten Halloween-Szenarios dokumentieren. Einige der entstandenen Sachen stelle ich in den nächsten Tagen in dem einen oder anderen Tutorial im DIY-Bereich vor.

Los ging es mit ein paar kleineren Sachen, die man einfach auch zuhause basteln konnte, bspw. Raben, Augen und Magische Bücher mit ein wenig Lichtzauber.Dämonenbuchklein 1     Äuglein fertig2

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Aber ich hatte ja von etwas wiiiirklich Großem gesprochen und das, was Ihr bisher gesehen habt, ist nur Kleinkram 😉

An einem Wochenende haben  sich 5 Bastler zusammengefunden um weitere Teile der… Stopp! Das Wort Dekoration greift hier einfach nicht. Kulisse! Genau!

Wir 5 trafen uns, um gemeinsam einen Teil der Kulisse herzustellen.

Hier ein paar Eindrücke:5 Giftmischerei-Zutaten

6 Grabsteine

7 eine Grufttür 😀

Zu Beginn das Baumaterial (Styropor, Holz, Farben, Gips) + Nervennahrung:

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Am Ende, abzüglich der tollen Dinge, die wir kreiert haben:

Chaos, tausende anhängliche Styroporkügelchen und Blockreste, leere Cola- und Wasserflaschen und die Erinnerung an eine leckere Lasagne.

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Fast alles ist aus Styropor geschnitzt und schließlich mit Gips überzogen und bemalt. Bald gibt’s mehr zu gucken. Bleibt dran, schaut rein, auch für das ein oder andere Tutorial. 🙂