Da saß ich eines Tages so da und überlegte angestrengt, was ich einem Ruhr-Pott-Fan schenken könnte.
Was ULTRACOOLES! – dachte ich. Und etwas Nützliches, was einfach nicht jeder hat oder kaufen kann. Achja.. und in einem Flugzeug, bzw. einem Paket sollte das fantastische Objekt auch noch transportierbar sein.
Ich entschied mich für eine Wanduhr, da ich vermutete, dass die beschenkenswürdige, auserwählte Person noch keine besäße, und wenn doch, wäre die alte Uhr ja dann auf dem Klo oder an der Abstellkammerwand super aufgehoben, um Platz für mein individuelles Meisterstückchen zu machen!
Schließlich habe ich mich dafür entschieden, ein A40-Schild als Zeitmesser-Hintergrund nachzubauen. Ihr könnt Euch natürlich ein eigenes Motiv aussuchen. Wer nichts aufmalen möchte wie ich, der kann auch Stoff, Papier, Magazincollagen oder Tapete als Hintergrund nehmen. So wird sie aussehen:
Schwungvoll und fröhlich bin ich zum Bastelshop in meiner Nähe getobt, habe weiße und blaue Acrylfarbe, Dekopatch-Leim für die Gestaltung der Rückseite, und ein kleines, batteriebetriebenes Uhrwerk gekauft. Im Buchladen um die Ecke hab ich einen Stadtplan von Essen, der Heimat meines Schenk-Opfers, mitgenommen – ja, bezahlt hab ich den auch. Zuhause in meinem Krims-Krams-Schrank fand ich einen unbenutzten, rechteckigen Korkuntersetzer – perfekt!
Hier eine Liste der “Zutaten”:
-Acrylfarbe, Malerkrepp
-Dekopatchleim / wer möchte anderen Leim
-Korkuntersetzer
– Stadtkarte
– Uhrwerk
– Ein wenig Geduld und Spucke!
Wie es geht:
1.) Als erstes habe ich mit einem Teppichschneider in die Mitte des Korkuntersetzers mit ein Loch gebohrt. Da soll die Zeigerwelle des Uhrwerks hindurch gesteckt werden. Macht es lieber kleiner, als zu weit, sonst baumelt euer Uhrhintergrind zu locker auf der Zeigerwelle oder dreht sich schlimmstenfalls.
2.) Danach habe ich das A40 Schild mit Acrylfarbe aufgemalt. Um hier schöne, gerade Linien zu erhalten, empfehle ich, die Seiten und die Fläche des Untersetzers zuerst weiß zu grundieren und nach der Trocknung das blaue Autobahnmotiv anzuzeichnen und die Geraden mit Malerkrepp abzukleben. Dann tragt Ihr die blaue Farbe auf und lasst sie schön trocknen. Erst dann könnt ihr vorsichtig das Malerkreppband entfernen. Damit ist der Hintergrund für eine Seite fertig.
Tipp: Der Vorteil von Acrylfarbe ist, dass sie nach Trocknung wasserfest wird. Damit verträgt unsere Wanduhr also auch wechselnde Luftfeuchtigkeit, wodurch die Farbe nicht so leicht verblasst und sie kann mit einem feuchten Tuch vorsichtig gereinigt werden.
3.) Den Korkuntersetzer mit einseitig fertigem Hintergrund benutzt Ihr nun als Schablone auf einem ausgewählten Teil des Stadtplans und schneidet dieses Stück aus – das wird unsere Rückseite. Mit dem Decopatch-Leim klebt Ihr dieses Stück nun auf die Rückseite Eures A40-Ziffernblattes und lasst es trocknen. Mit einer spitzen Schere öffnet Ihr das Loch in der Mitte.
Ich habe mit Decopatch-Leim gute Erfahrungen gemacht – er wäscht sich aus Pinseln einfach aus und trocknet klar. Das bedeutet, alternativ könnt Ihr auch statt der Stadtkarte dünnes, buntes Papier ganz nach Lust und Laune aufkleben, und mit einem Überstreichen mit Decopatch-Kleber einen optischen Klarlackeffekt erzeugen. Wichtig: Dieser Leim ist nicht abwischbar, da der Leim wasserlöslich ist. Wer sicher gehen möchte, trägt zusätzlich echten Klarlack auf.
4) Jetzt, da alles trocken und hübsch ist, bringt Ihr Euer Uhrwerk an, legt die Batterien ein und freut Euch: Ihr habt nun eine einzigartige Wanduhr. Am Uhrwerkgehäuse ist meist schon eine Wandhalterung integriert, was eine zusätzliche Anbringung von Bild- oder Rahmenhalterungen unnötig macht.
Wenn Ihr bei der Rückseite mit genauso viel Sorgfalt vorgegangen seid, wie bei der Vorderseite, könnt ihr nun jeden Tag nach Lust und Laune das Uhrwerk umstecken und mal die eine, mal die andere Seite als Hintergrund erwählen.
Ich wünsche Euch viel Spass beim Nachbasteln!