Von Zwergen und Heinzelmännchen

Neulich erwähnte ich ja zwei sehr seltsame Gestalten. Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an Himpelchen und Pimpelchen?

Die beiden sind so eine Art vergrabene Kindheitserinnerung.

 

Es fällt mir nicht leicht zu gestehen, denn es klingt sehr seltsam, aber … die beiden wohnen in meinen Daumen!

 

Als am letzten Feiertag soviel Zeit vom Tage übrig war, dass ich Wolken, Decken und Daumen zur Genüge anstarren konnte, wurde ich unweigerlich mit Fragmenten meiner Daumenkindheit konfrontiert und es fielen mir nur Bruchstücke eines völlig in Vergessenheit geratenen Kinderreims ein, den ich nicht zur Auflösung bringen konnte, sodass er in meinem Kopf rotierte und mich nun fast zwei Tage lang in seiner Unvollständigkeit bis zur völligen Erschöpfung neckte und schlaflos in Essen zurückließ.

 

Aber ich habe Freunde.

Freunde, die sich erinnern.

Freunde, die jene mächtigen Sprüche der Vergangenheit heraufbeschwören und den Frieden wieder herstellen können.

Kali, Mutter und Bezwingerin von Zweien, kannte jene unseligen Daumenkreaturen.

 

Sie sagte:

 

“Himpelchen und Pimpelchen stiegen auf einen hooohen Berg.

Himpelchen war ein Heinzelmann und Pimpelchen war ein Zwerg.

Sie blieben laaaaaange dort oben sitzen,

und wackelten mit ihren Zipfelmützen.

Doch nach siebenundfünzig Wochen

sind sie in den Berg gekrochen.

Dort schlafen sie nun.. hört fein zu!

Dann sind sie wieder aufgewacht

und haben 3 mal laut gelacht.”

 

So sieht’s aus!

Kann nun endlich wieder schlafen. Kali sei Dank!

Was mich noch ein wenig stutzen lässt: Zwerge werden doch spätestens seit  Tolkien nicht mehr im Daumenkino-Format ausgegeben! Heinzelmännchen hat ja noch nie jemand gesehen. Die können überall wohnen. Aber ein Zwerg, der Kniehöhe bis  Menschengröße erreicht, der fällt auf. Ob nun mit Doppelaxt und Wikingerfransen im Gesicht oder Blumentöpfen in der Hand und roter Zipfelmütze. Meine Kindergärtnerin hätte sich MEHRFACH überlegen sollen, was für einen Mist sie mir da erzählt! Fast hätte ich ihr geglaubt.